„Zu dieser Leistung kann man Claus Eckermann nur gratulieren. Das sollte Leser finden. Unbedingt.“
Hans-Jürgen Balmes (Fischer Verlag/SZ)

„Zu dieser Leistung kann man Claus Eckermann nur gratulieren. Das sollte Leser finden. Unbedingt.“
Hans-Jürgen Balmes (Fischer Verlag/SZ)

Bibliographie
- 2020 William Shakespeare – Poems und Triptychon
Claus Eckermann mit Christa Jansohn, Dieter Mehl, Günther Plessow und Sina Zurhausen - 2020 Handbuch der Körpersprache und Emotionen
Claus Eckermann, Eve Ekman et al. - 2019 Zwei Voranschreitende -wie Wieland und Shakespeare die Sprache veränderten
Universität Verona - 2018 Modular prosthesis of the larynx: visions and applications,
Universität Cambridge mit Fridun Nazaradeh - 2016 Anna Thalbach liest Shakespeare
mit Anna Thalbach, Christa Jansohn, Dieter Mehl und Sina Zurhausen - 2014 William Shakespeare – Venus und Adonis
mit Christa Jansohn, Dieter Mehl und Sina Zurhausen - 2013 Analysing the information from the recurrent laryngeal nerve,
Hongkong mit Fridun Nazaradeh - 2013 Shakespeares Vanitas Sonette
mit Jacques Breuer und Jim Matheos - 2012 William Shakespeare – Die Sonette
Frankfurt/Main - 2012 Advantages Of Voice Reproduction,
San Diego mit Fridun Nazaradeh et al. - 2011 Biomimetic Development Of A Self-Regulating Double Clack Valve,
Freiburg mit Fridun Nazaradeh et al. - 2009 Modular Prosthesis Of The Larynx For Application In Laryngectomees,
München mit Fridun Nazaradeh et al. - 2004 Die dunklen Jahre – Monolog in zwei Teilen,
Frankfurt/Main
Die dunklen Jahre
Eckermanns Monolog „Die dunklen Jahre“ skizziert in drastischen Worten das Leben, Leiden und Sterben eines in sich zerrissenen Dichters; von seiner ersten Klage bis zu seinem letzten Brief, in dem er seinen Selbstmord ankündigt. Eine verbale Tour de Force – und ein Hoffen auf den Untergang Berlins.
Taschenbuch: 73 Seiten
Verlag: Haag + Herchen; Auflage: 1 (15. Januar 2004)
Sprache: Deutsch
ISBN: 978–3898462730
„Ich klopfe an ihre Tür. Sie fragt, wer da sei und öffnet, ohne auf die Antwort zu war-ten. Mein Geschenk halte ich wie eine Entschuldigung vor mir. Oder wie eine Waffe?
Milde lächelt sie das Lächeln einer Wissenden, das Lächeln einer Mutter.
„Frohe Ostern.“ stammele ich und küsse ihre Lippen.
„Wir hatten doch vereinbart, uns eine Weile nicht zu sehen.“
Sie wird unsicherer, setzt sich und zündelt an einer Zigarette, die ihr Haltung verleihen soll.
„Schön, dich zu sehen.“
„Wir hatten doch… „
„Ich weiß, ich dachte nur…“
Ich sehe, wie es hinter ihrer Stirn arbeitet. Eine harsche Geste, dann ein resolutes Ge-sicht.
„Es ist besser, wenn du gehst.“
„Für wen?“
„Ich werde nach Berlin ziehen, wenn du mich weiter so bedrängst.“, sagt sie und glotzt wie eine Managerin. Ich erhebe mich und weine vor Wut; ich will schreien, sie schlagen und schleudere ihr meine Geldbörse ins Gesicht.
„Schäm dich“, zische ich; und schäme mich selbst. Wie gerne wäre ich stärker. Kurz vor der Tür fängt sie mich ab. Ich küsse sie, sie lässt es zu.
„Wirst du mir schreiben?“
„Vielleicht“, sagt sie und lächelt das milde Lächeln einer Wissenden; einer wohlhabenden Frau.


Die Sonette
William Shakespeares berüchtigte Sonette, die hier in Eckermanns bildgewaltiger Übersetzung vorliegen, sind gute Vorsätze und böse Taten, Fanatismus und Euphorie, Raserei und Stillstand. Sie sind Bescheidenheit und Gier, Angst und Mut, Hybris und Unterwerfung, Überzeugung, Übertreibung und Zweifel über Zweifel. Sie sind echtes Menschsein im Stundenglas der Dichtung, das uns zum Spiegel wird.
Taschenbuch: 330 Seiten
Verlag: Haag + Herchen; Auflage: 1 (6. Januar 2012)
Sprache: Englisch, Deutsch
ISBN: 978–3898466486
138
Wenn meine Liebste schwört, sie sei mir treu,
So glaub ich ihr, wohl wissend, daß sie lügt,
So daß sie denkt, der Jugend Schwärmerei
Sei ahnungslos, wie arg die Welt betrügt.
Ich denk mir stolz, sie dächte, ich wär jung,
Obwohl sie weiß, daß mein Zenit verblaßt,
Gern trau ich töricht ihrer falschen Zung:
Da beiden uns die Wahrheit ist verhaßt.
Warum gesteht sie nicht der Treue Bruch?
Warum will ich mein Alter nicht gestehn?
O, Täuschung ist der Liebe feinstes Tuch,
Und Altersliebe liebt, sich jung zu sehn:
Ich lüg und lieg mit ihr, und sie mit mir,
Und unsre Lügen schmeicheln uns dafür.
Die Sonette – Hörbuch
Der größte Dramatiker des Abendlandes hat uns 154 Sonette hinterlassen, von denen dieses Hörstück jene 52 Sonette versammelt, die uns in die Abgründe der menschlichen Sterblichkeit entführen, in die ein jeder von uns zu seiner Zeit hinab muß. Der renommierte Schauspieler und preisgekrönte Synchronsprecher Jacques Breuer geleitet seine Zuhörer flüsternd, flehend und fluchend durch Claus Eckermanns bildgewaltige Neuübersetzung, und er beweist eindrucksvoll, daß er ein Virtuose der Verzweiflung ist.
Audio CD
Verlag: NoaNoa (CMS); Auflage: Auflage 1 (1. Dezember 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN: 978–3932929793


Venus und Adonis
“Der Liebe Goldpfeil hätt ihn treffen sollen, Und nicht des Todes schwarzer Speer ihn holen. William Shakespeares frühe Verserzählung Venus und Adonis beschreibt die leidenschaftliche Zuneigung der Liebesgöttin zum schüchternen Adonis, der bei einem Jagdunfall tragisch ums Leben kommt. Venus und Adonis ist ein traumhaftes Ineinander von Gedanken, Sprache und Spiel, das Shakespeares Werk durch die Farbigkeit seiner Stilmittel unvergänglich macht. Claus Eckermann gelingt es auf grandiose Weise, dem deutschen Publikum die Komplexität des Lebens und Sterbens eines ungleichen Liebespaares in aller Komik und Verzweiflung nahezubringen. — Christa Jansohn/Dieter Mehl
Taschenbuch: 100 Seiten
Verlag: NOANOA (Michl) (30. Mai 2014)
Sprache: Deutsch, Englisch
ISBN: 978–3932929823
Sie sieht auf seine Lippen, bleich und tot;
Sie nimmt ihn bei der Hand, und die ist kühl;
Dem Ohr flüstert sie eine Klageod,
Als ob’s vernähm der Worte Wehgefühl;
Sie hebt sein Lid, das schließt das Aug ihm zu,
Wo zweier Lampen Licht in ewger Ruh;
Der Spiegel zwei, in denen sie sich sah
Eintausend Mal, die nichts mehr reflektiern;
Sind jener Wirkung, die sie schmückten, bar,
Beraubt nun jeder Schönheit, jeder Zier:
„Wunder der Zeit,“ sagt sie, „dies ist mein Groll,
Dass, ob du tot, der Tag doch hell sein soll.
„Und da du tot, sieh hier, ich prophezei,
Dass Gram die Lieb in Zukunft soll begleiten:
Dass sie verfolgt von Eifersucht nun sei,
Dem süß Beginn ein bös End zu bereiten;
Nie soll sie Gleichmaß finden, nur Extreme;
Dass aller Liebe Lust ein Kummer gräme.“
„Falsch sei sie, launenhaft, voll von Betrug,
In einem Atemzug erblüht, vernichtet;
Ihr Grund sei Gift, süß sei ihr Überzug,
Dass immer Täuschung bleibe, was man sichtet:
Den stärksten Körper soll sie meistens schwächen,
Die Weisen mach sie stumm, die Dummen sprechen.
„Spartanisch sei sie, und ganz unbemaßt,
Das Alter lehr sie, Grenzen zu missdeuten;
Dem stieren Raufbold sei sie Zwang und Rast,
Stürz Reiche, schenke Reichtum armen Leuten;
Mach, dass die Leut mal wild, mal milde sind,
Mach Junge alt und Alte wie ein Kind.
„Argwöhnisch sei sie, wo kein Grund dafür;
Und arglos, wo sie tiefstes Misstraun bräucht;
Barmherzig sei sie dort, streng sei sie hier,
Und täuschend, wo sie sich wahrhaftig zeigt;
Verdorben sei sie, wo sie brav und gut,
Der Furcht schenk Verve sie, und dem Feigling Mut.
„Sie sei der Grund des Schreckens und des Kriegs,
Soll Sohn und Vater noch durch Zwist entzwein;
Sei Maß der Dinge, dem gar nichts genügt,
Dem Feuer soll sie trockner Brennstoff sein:
Weil Tod den Liebsten aus der Blüt gerissen,
Soll, wer am meisten liebt, Lieb nicht genießen.“
Venus und Adonis – Hörbuch
„Der Liebe Goldpfeil hätt ihn treffen sollen,
Und nicht des Todes schwarzer Speer ihn holen.“
William Shakespeares frühe Verserzählung „Venus und Adonis“ beschreibt die leidenschaftliche Zuneigung der Liebesgöttin zum schüchternen Adonis, der bei einem Jagdunfall tragisch ums Leben kommt. Die vielfach ausgezeichnete Schauspielerin und Hörbuchsprecherin Anna Thalbach und der Übersetzer Claus Eckermann entführen uns eindringlich und atemlos in ein traumhaftes Ineinander von Gedanken, Sprache und Spiel.
Audio CD: 10 Seiten
Verlag: NOANOA Hörbuchedition und Theaterverlag; Auflage: 1 (1. September 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN: 978–3932929830
